Sachsenring - IDM 2020 - Podium

Liebe Freunde, Sponsoren und Bekannte

Das dritte und vierte Rennen der IDM fand dieses Mal auf dem Sachsenring statt. Dort wo auch die MotoGP jährlich fährt. Der Sachsenring ist eine technisch sehr anspruchsvolle Rennstrecke, mit vielen blind einzulenkenden Kurven. Nach den technischen Problemen von Assen wollten wir hier endlich unser volles Potential zeigen.

Qualifikation

Das erste Quali verlief wie geplant und ich konnte den zweiten Startplatz einfahren und das relativ locker. Ich war mir sicher, dass ich im zweiten Quali noch einen drauf legen kann. Aber im zweiten Quali waren auf einmal diese Elektronik Probleme wieder da. Das Motorrad stellte in die Kurven hinein manchmal einfach ab. Das ist natürlich gefährlich für mich und auch für die anderen, weil ich dann keine Motorbremse mehr habe. Daher konnte ich meine Zeit nicht nochmals verbessern. Aber diese war auch so für den 5. Startplatz und damit Reihe 2 gut genug. Mein Team ersetzte alles was noch zu ersetzen war und im WarmUp hatte ich dann auch keine Probleme mehr. 

Rennen 1

Ich wusste ich kann nach vorne fahren, wenn ich einen guten Start habe. Der gelang mir auch und ab der zweiten Runde war ich auf Platz 2. Die Verfolgergruppe in der ich die meiste Führungsarbeit leistete, war sau stark und wir wechselten einige Male die Plätze. Das hat Spass gemacht. Tolles Racing! In der vorletzten Runde ist mir leider ein kleiner Schnitzer passiert und ich konnte den zweiten Platz nicht halten. Aber trotzdem Podium mit Platz 3, war OK.

Rennen 2

Für das zweite Rennen habe ich mir vorgenommen keine Fehler mehr zu machen. Bei diesem engen Starterfeld wirst Du dann rasch nach hinten gereicht. Ich konnte extrem gut Bremsen und habe diesen Vorteil mehrmals ausgenutzt. Da wir mit Revers Grid starten mussten, musste ich von weiter hinten nach vorne preschen. Ab Runde 4 war ich aber wiederum auf Platz 2 angekommen und führte das Verfolgerfeld an. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mich leicht absetzen, bis ich merkte, dass ich auf einmal weniger Leistung zur Verfügung habe. Ich schaute aufs Dashboard und da leuchtete alles. Der Motor hatte 125 Grad. Das war ca. 8 Runden vor Schluss. Ich betete, dass der "Töff" bitte noch durchhält. Mit Runde um Runde wurden die Probleme immer mehr, bis ich 2 Runden vor Schluss sämtliche elektronischen Hilfen verlor. Kein Blibber zum Schalten, sondern ich musste wieder Kumpeln, keine Traktionskontrolle mehr, das war sau schwierig in den schnellen Links keinen Fehler zu machen und sachte ans Gas zu gehen. Auch keine optimale Motorbremse mehr. Ich wurde dann noch auf den vierten Platz nach hinten gereicht und verpasste das Podest nur knapp. Aber ehrlich gesagt ich war, richtig glücklich das Motorrad überhaupt ins Ziel gebracht zu haben. Wie sich im nachhinein herausstellte, war das ein ziemliches Risiko. Ich musste beim Überholen einen Stein in meinen Kühler bekommen haben. Ich habe das ganze Rennen hindurch Wasser verloren und dadurch wurde der Motor heiss und ging dann auch ins Notprogramm. Der Motor scheint hinüber zu sein. Den müssen wir jetzt innerhalb von wenigen Tagen ersetzen. 

Im nachhinein muss ich zugeben, dass ich im zweiten Rennen auch viel Glück hatte nicht zu stürzen oder mit technischem Defekt auszufallen. Ich finde aber, dass die technsichen Probleme jetzt genug gestresst haben und das Team verdient hätte einmal ein etwas ruhigeres Wochenende zu haben. Es ist toll wie wir uns alle unterstützen und an einem Strick ziehen. Ich gebe mein Bestes für euch.

Statement Konrad Hess (HESS Racing):