Zweite Wildcard SBK World Superbike in Qatar bei Flutlicht
Liebe Freunde, Sponsoren und Bekannte
Als einziger Fahrer aus der Internationalen Deutschen Meisterschaft habe ich es geschafft 2 Wildcards in der Superbike Weltmeisterschaft zu bekommen. Die erste Wildcard in Misano war auf Grund meiner Verletzung etwas zu früh. Die Wildcard in Qatar war das letzte Rennen in meiner unglaublichen Saison 2019. In dieser Saison habe ich wirklich alles erlebt. Gerade zu Beginn eine schwere Verletzung, welche die ganze Saison trotz optimaler Vorbereitung auf einmal in Frage stellte. Doch ich habe mich hochgearbeitet, den Widrigkeiten getrotzt und die Schweizermeisterschaft souverän gewonnen und auch in der IDM Top Platzierungen gemacht. Es gab immer ein auf und ab, aber genau das ist es, was das Racing ausmacht. Einmal niederschmetterndes Pech und dann darauf das höchste Glücksgefühl durch tadellose Teamleistung und Podiumsplatzierungen.
Die Erwartungen für Qatar musste ich nach meinem ersten Einsatz in der SBK revidieren. Eigentlich wollte ich versuchen in die Punkte zu fahren, aber ohne Rennglück war mir klar, dass dies nicht zu machen ist. Die Superbike ist dieses Jahr enorm stark besetzt. Lauter Top Teams mit Werks- oder Werksnahen Rennmotorrädern und mit viel Training und Streckenkenntnissen. Das hatte ich nicht. Finanziell liess sich auch kein 100% SPEC WM Motorrad aufbauen und Tests waren sehr beschränkt und auch meine Streckenkenntnisse an Qatar lagen 3 Jahre zurück. Daher war meine Erwartung einfach nicht letzter zu werden. Leute an der Strecke oder Bekannte aber auch DORNA Funktionäre gaben uns nach dem Wochenende ein gutes Feedback. Wir haben uns wacker geschlagen und fast das Optimale rausgeholt.
Die Superbike hat 3 Rennen. Zwei lange 18 Runden Rennen und ein 10 Runden Sprintrennen. Der Anfang vom Rennwochenende, die freien Trainings war schwierig für mich. Wir hatten noch viele kleine technische Probleme zu beheben. Aber wir haben uns von Runde zu Runde stetig gesteigert. Das erste Rennen war lang 18 Runden. Mein Ziel war es mit den Werkshonda Motorrädern mitzuhalten oder vor denen ins Ziel zu kommen. Anfangs konnte ich gut mit Kyonari und Delbianco mithalten. Ich war auch am Anfang vor den Werkshondas.
Aber nach ca. 8 Runden bekam ich Schwierigkeiten mit dem Grip am Hinterreifen. Die Techniker nennen das einen DropOff. Ich war nur noch am Sliden musste meinen Fahrstil umstellen und regelrecht das Bike um die Ecken zwingen. Da bin ich etwas zurück gefallen und habe das Rennen als letzter und auf Platz 16 beendet. Niemand will letzter werden, aber in Anbetracht der Leistungsdichte war ich wohl ein Kanditat dafür. Fürs zweite Rennen schwor ich mir, das besser zu machen.
Das zweite Rennen war ein 10 Runden Sprintrennen. Auch war ich zuerst vor den Werkshondas gleich nach dem Start. Danach haben Sie mich auf der Geraden überholt. Aber dieses mal konnte ich mich im Windschatten auf der Geraden halten. Ich hätte eine kleine Spur schneller können, aber auf der Geraden war ich immer ein gefundenes Fressen. Dann dachte ich mir, ich fahre taktisch. Halte die Position und greife später an. Das Vorgenommene konnte ich auch in der letzten Kurve durchziehen und bin vor einer Werkshonda ins Ziel gekommen.
Ich war guter Dinge das gleiche Spiel auch im dritten Rennen zu machen. Jedoch hatte ich ein technisches Problem und musste leider aufgeben. Die Traktionskontrolle hatte nicht richtig funktioniert und das war mir dann mit einem Superbike und soviel Power zu gefährlich.
Ich will mich beim Team IXS Racing by YART bedanken, welches hervorragende Arbeit geleistet hat. Mit sowenig Vorbereitungszeit sind einfach technische Probleme nicht auszuschliessen. Auch ich weiss, wo ich mich unbedingt noch verbessern muss, nämlich auf der Bremse und mehr Schwung in die Kurve mitnehmen oder reinlaufen lassen. Dafür fehlte mir einfach noch das richtige Vertrauen fürs Motorrad. Das ich es kann weiss ich.
Jetzt endet die Saison so wie Sie angefangen hat, nämlich im Spital. Gleich am Montag nach dem Rennwochende habe ich den Termin bei meinem Spezialisten und wir nehmen die 18 Schrauben und 2 Platten aus meiner rechten Gashand. Ich bin so froh, werde ich das Metall endlich los. Es hatte mich schon behindert. Wie immer weiss ein Motorradrennfahrer noch nicht was ihm das nächste Jahr bringen wird. Aber wenn die nächste Saison so verläuft wie diese, dann bin ich mehr als zufrieden. Danke an meine Fans und Sponsoren...ihr seit wunderbar.
Euer Domi #9