Benzin im Blut, aber nicht im Tank
Liebe Freunde, Sponsoren und Bekannte
Zum 7. und 8. Lauf gings zum Slovakiaring. Die Hinfahrt hat sich gezogen. Ich war noch nie dort. Die Piste ist wirklich schwierig zu lernen. Ich brauchte die ersten beiden Trainings nur um mich einzuschiessen. Für diesen Zweck verwende ich ein 3-Phasen Vorgehen, welches mein Vater immer mit mir durchgezogen hatte. 1. Phase Herausfinden wo sind die Blickpunkte und wie ist die Ideallinie genau. Man kann keine Ideallinie fahren, wenn die Blickpunkte nicht stimmen. Am Slovakiaring war dies wirklich schwierig. 2. Phase Optimierung der Einlenkpunkte und Bremszonen und die 3. Phase Optimierung der anderen Dinge wie Elektronik Übersetzung etc....und Gas geben. Das Konzept funktioniert immer. Wer das gerne mal erlernen möchte, kann mich gerne an eine Veranstaltung buchen.
Rennen 1:
Das Quali konnte ich für mich entscheiden. Ich hatte Pole mit fast 0.9s Vorsprung. Also beste Ausgangsposition für das Rennen ..... denkste ..... war aber nicht so, denn aus Brünn wussten wir, dass wir mit dem Benzin bei voller Tankfüllung nur knapp über die Runden kommen. Auch beim Longrun bestätigte sich unsere Vermutung. Uns geht in der letzten Runde der Sprit aus ! Ich musste mir also eine Renntaktik ausdenken. Die Taktik zum ersten Rennen war, etwas Speed rauszunehmen und so ins Ziel zu kommen. Ich habe das ganze Rennen geführt, bis zur letzten Runde, dann ging mir der Sprit aus und ich wurde überholt und auf den zweiten Platz verwiesen. Diese Taktik hatte also nicht funktioniert.
Rennen 2:
Beim zweiten Rennen haben wir uns eine andere Taktik ausgedacht oder besser gesagt, ich hatte die Wahl von 2 Varianten.
Erste Variante: Ich fahre immer in der Führungsgruppe im Windschatten eines Fahrers bis zum Schluss und dann drehe ich auf und hoffe ins Ziel zu kommen, denn Windschatten fahren spart Sprit. Oder Zweite Variante: Ich mache ganz langsame Einführungsrunde und WarmUp Runde um Sprit zu sparen. Dann mache ich am Anfang etwas vorsichtig, bis die Reifen heiss sind, denn die kühlen bei langsamen Runden ab. Dann ziehe ich am Kabel und versuche mich abzusetzen und mich ins Ziel zu retten.
Ich fühlte mich gut, also entschied ich mich für die zweite Variante und es hat geklappt. Ich konnte im Rennen einen Vorsprung herausfahren und mit 2:06:2 die mit Abstand schnellste Rennrunde hinlegen. Dann konnte ich mich gerade noch mit stotternden Motorrad ins Ziel retten.
Das war ein Krimi, aber es hat funktioniert. Danke an mein Team für die tolle Unterstützung.
Andi Gerlich / BCC Racing:
Die Strecke war komplettes Neuland fürs ganze Team und für Dominic. Trotz der neuen Strecke kam Dominic bald auf Touren und fuhr eine überragende Poleposition ein. Das erste Rennen schien ein Start-Ziel Sieg zu werden, doch wir wussten wegen dem Spritproblem nicht, ob es für die Renndistanz ausreichen würde. Es hat nicht ausgereicht. In der letzten Runde ging uns der Sprit aus. Den ganzen Samstag arbeiten wir dann an einer Strategie das Benzinproblem irgendwie in den Griff zu bekommen. Die Suzuki hat leider nur einen 17l Tank. Das reicht nicht ganz für die Renndistanz hier am Slovakiaring bei 12 Runden. Unser Plan stand am Sonntag fest und Dominic setzte diesen exakt um...und es hat geklappt. Domi fuhr nicht nur die Bestzeit sondern auch unsere Suzuki sicher zum Sieg. Ein Rennwochenende das wieder mal zeigte, wie wichtig eine Teamstrategie sein kann und man einen Fahrer hat, der das auch alles so umsetzen kann.
Unser Moto: Wir machen DAS - Dominic schafft DAS.
Euer Domi#9
Mein Statement
Das war mit Abstand das Nervenaufreibendste Rennwochenende in dieser Saison. Ausgangslage war schlecht, aber wir haben uns sehr gut geschlagen. Habe weiterhin die Führung in der SM Meisterschaft.